Energieregion „Südliche Fränkische Schweiz“

Fragen und Antworten

Der durch die Photovoltaikmodule auf dem Dach erzeugte Strom kann auf verschiedene Weisen genutzt werden. Es macht im Angesicht der sinkenden Einspeisevergütung Sinn ihn zunächst für den Eigenbedarf zu verwenden und so die monatliche Stromrechnung zu reduzieren. Überschüssig produzierter Strom kann theoretisch mittels Stromspeicher (auch hierfür existieren staatliche Förderungen) für die spätere Nutzung gespeichert werden oder gemäß der aktuellen Fassung des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) mit entsprechender Vergütung in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Wenn die Sonne gerade nicht scheint, kann jedoch weiterhin Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden.

Mit diesem Selbstversorger-Modell kann ein Ein-Familienhaus bis zu zwei Drittel seines Bedarfs decken.

Beispiel einer vereinfachten Wirtschaftlichkeitsberechnung

Die Wärme der Sonne kann auch direkt zur Erwärmung von Brauchwarmwasser oder zur Unterstützung der Heizungsanlage genutzt werden. Dies geschieht mittels Solarkollektoren, in denen eine zirkulierende Wärmeträgerflüssigkeit von der Sonne erwärmt wird. Diese Wärme wird in Wärmetauschern abgegeben und kann zur Trinkwassererwärmung oder Heizungsunterstützend genutzt werden. Vorteil der Solarthermie ist die einfachere Speichertechnik von Warmwasser gegenüber Strom und der höhere Wirkungsgrad. Durch die einfache Speicherung ist es kein so großer Nachteil, dass Nachts keine Wärme produziert wird.

Im Jahresdurchschnitt kann so 60% des Brauchwarmwasserbedarfs eines Haushalts bereitgestellt werden.

Natürlich! Und das ist auch oft sehr sinnvoll!

Da im Haushalt ja Strom und Wärme benötigt werden liegt es nahe, einen Teil des Eigenverbrauches selbst zu produzieren. Zur Bereitstellung von Brauchwarmwasser sollten ca. 1 m² Kollektorfläche und 60 – 80 Liter Pufferspeicher pro Person eingeplant werden, um im Jahresdurchschnitt 60% des Bedarfs an Warmwasser zu decken. Soll auch die Heizung unterstützt werden, werden ungefähr 0,5 m² Kollektorfläche je 10 m² zu beheizende Wohnfläche, sowie ein Pufferspeicher mit ca. 50 Liter je m² Wohnfläche und etwa 50 Liter pro Person benötigt. Der Rest der geeigneten Dachfläche kann dann mit Photovoltaikanlagen genutzt werden. Die genaue Aufteilung und Umsetzung muss im Einzelfall vor Ort entschieden und in Abhängigkeit zum tatsächlichen Bedarf berechnet werden.

Wie Sie sehen, haben wir in unseren Berechnungen für Photovoltaikanlagen 1.800 €/kW und für Solarthermieanlagen 900 €/m² angesetzt. Wahrscheinlich werden die Anlagen nicht so teuer sein. Um die Ergebnisse nicht schön zu rechnen, haben wir sehr konservative Kostenansätze gewählt. Sie können also z.B. bei den Gestehungskosten davon ausgehen, dass diese sogar noch besser sein werden. Wie Sie sehen sind die Anlagen trotz dieser konservativen Kostenannahme bereits deutlich wirtschaftlich.

Dies ist kein vollständiges Ausschlusskriterium für das Anbringen von Solaranlagen. Teilweise können z.B. trotz denkmalgeschützer Kruzifixe an der Hauswand Solarmodule auf dem Dach genutzt werden. Wenden Sie sich diesbezüglich an den Ansprechpartner für Denkmalschutz im Landratsamt Forchheim für genauere Informationen.

Dies kann verschiedene Gründe haben. Verschattung von nebenstehenden großen Gebäuden oder Bäumen können das Solarpotenzial erheblich senken. Aber auch zu viele Hindernisse durch z.B. technische Anlagen auf dem Dach oder zu kleingliedrige Flächen (<5m²) lassen eine wirtschaftliche Nutzung mit Solarmodulen nicht zu. Im Bereich Methodik wird beschrieben, wie bei der Ermittlung der geeigneten Dachflächen vorgegangen wurde. Falls aufgrund dieser Eignungskriterien kein Solarpotential bestimmt werden kann, wird für ihr Haus im Solarkataster kein Potenzial angezeigt.